In Kooperation mit Chinas Elite der Kunstmaler lässt Hilli Hassemer Spannendes entstehen. Geheimnisvoll auch der Titel: „Chinese Whispers“, hierzulande bekannt als „Stille Post“. Was genau dieses uralte Kinderspiel, bei dem Sinn oder Unsinn durch die Weitergabe und Veränderung von Nachrichten entsteht, mit Kunst zu tun hat, verrät uns der Atelierboden der Künstlerin. Frank Leukers, Inhaber von molitors’ Haus für Einrichtungen, durfte das Kunstwerk betreten.
Wieviel Original steckt in der Kopie?“, fragt sich die Künstlerin. Hierfür fotografiert Hilli Hassemer die schönsten Ausschnitte ihrer „Floor Art“ und schickt sie nach Dafen/China, dem weltgrößten Zentrum für Malerei-Kopien. Nach dem Prinzip des Kinderspiels „Stille Post“ („Chinese Whispers“) fertigt der erste, sorgfältig ausgewählte Künstler nun eine Kopie ihres Werkes und schickt es zurück. Ein Foto dieser Kopie wird wiederum an den nächsten Weltklasse-Kopisten nach Dafen geschickt – ohne die Information, dass es bereits eine Kopie ist –, um nun von der Kopie eine Kopie entstehen zu lassen, usw. Bis zu 30 Mal wird das Original hin- und herkopiert. Je länger die Kette der Weitergabe, umso stärker die Entfremdung vom ursprünglich Gemalten. Das molitors’ Team ist äußerst gespannt auf den ca. zweijährigen Verlauf des Experiments und wird natürlich alles im Netz mitverfolgen.
Gerührt oder geschütte(l)t: Gleich aus dem Farbtopf auf das Material
Im 2. Stock der Liesegang –Werke an der Volmerswerther Straße in Düsseldorf, hat Hilli Hassemer ihr Atelier. Hier malt sie abstrakt und ohne Pinsel: Hilli Hassemer schöpft aus dem Vollen und lässt dem Farbtopf nicht nur auf der Leinwand gerne freien Lauf. Ausdrucksstarke Farbflächen, leuchtende Muster, den experimentierfreudigen Schaffensphasen der Künstlerin sowie der Schwerkraft der Farbe geschuldet, geben dem Atelierboden jeden Tag ein neues, einzigartiges Gesicht. Gerne bezeichnet die Künstlerin ihre Arbeiten auch als „Kunst vom Fleck weg“. Diese „Floor Art“ ist das Ausgangskunstwerk für das Projekt „Chinese Whispers“.