Wenn der Makler durch die immer kleiner werdenden Apartments der Düsseldorfer Innenstadt führt, fällt nicht selten der Satz „Hier können Sie kreativ werden – die Wohnung ist ideal für klug durchdachte Einrichtungskonzepte“. Gerne schmunzelt man da, beginnt jedoch gleichzeitig gedanklich seine geschätzten Möbellieblinge aussichtslos in der Wohnung zu platzieren. In Anbetracht der Tatsache, dass sich neben Ihnen gerade 15 weitere Interessen in visueller Vorstellungskraft üben, sind das nicht die besten Aussichten. Aber Achtung! Manche Megatrends, wie die boomende Urbanisierung, bringen spannende Einrichtungstrends hervor. „Klein, aber oho!“ ist das neue Nonplusultra der Städter. Hier wohnt man lieber klein und fein, als groß und voller Kompromisse.
Die Kreativität ist die Triebfeder bei der Einrichtung von kleinem Terrain. Sie macht uns zu großartigen Raumkünstlern, denn kleine Räume fordern nämlich eine gute Organisation, auch von ihren Bewohnern. Sie wirken erst großzügig, wenn sie aufgeräumt und klar strukturiert sind. Mit der passenden Möblierung gelingt das im Handumdrehen.
Luftige Hängemöbel, clevere Einbauten und insbesondere multifunktionale Möbel machen aus einer zunächst „viel zu kleinen Wohnung“ ein kompaktes Schmuckstück. Das Unansehnliche wird diskret verstaut, die schönen Dinge prominent betont. Das Sofa, meist Hauptakteur des Möbel-Ensembles, ist aus guten Gründen ein Schlafsofa: Tagsüber Sofa und spontane Récamiere für gelegentliche „Powernaps“ und nachts ein großzügiges Doppelbett.
Wenn eine Wohnung mit hohen Decken punktet, kann auch das Schrankbett zum Einsatz kommen. Zwei wahre Raumwunder, die in den letzten Jahren ihr Come-back feierten und dank der neuen Aufmerksamkeit heute in jeglichen Größen, Formen, Farben und Materialien zu kriegen sind. Der Ruf eines miefigen, orthodoxen Möbelstücks ist passé, Schlafsofas wie die „Moule“ von Brühl oder die „Conseta“ von Cor zählen zu wertgeschätzten Designikonen – visuell wie funktionell.
Ein weiterer Pluspunkt: Auf kleinem Raum kommen Einrichtungs-Highlights besonders zur Geltung. Warum also auf die Nautilus Tapete von Cole & Son verzichten, wenn davon nur 15 qm nötig sind?
Weniger ist also mehr. Der Urbanisierung sei Dank!